Hamburgliebhaber sind in den letzten Jahren hin und her gerissen: Sie bewundern die elegante Architekturmoderne der Hanseaten und reiben sich zugleich verwundert die Augen, wie viel davon in den vergangenen Jahren – trotz Denkmalschutz – unter den Abrissbagger geraten ist. Hinter der hohen Baukultur an der Elbe standen oft Privatpersonen oder privatwirtschaftliche Impulse. Frank Schmitz, Architekturhistoriker an der Universität Hamburg, untersucht diesen besonderen Faktor im hanseatischen Baugeschehen mit seinem Aufsatzband “Hanseatisch modern”.

Als Schlüsselbauten für das Hamburg des 20. Jahrhunderts porträtiert Schmitz hier Villen und Landhäuser, aber auch den Neubau der Staatsoper, die letztlich auf die Hanseatische Kaufmannschaft zurückgeht. In Einzelstudien kommt ebenso das Gebäude des Hamburger Kunstvereins von 1930 in den Blick wie das Werk des Architekten Cäsar Pinnau in den 1960er Jahren, darunter das stadtbildprägende Verwaltungsgebäude der Reederei Hamburg Süd. Dabei gelangt Schmitz zu einer grundlegenden These: Er versteht “privatwirtschaftliches Bauen als Ausdruck einer spezifisch hamburgischen Identität”. (kb, 7.8.20)

Schmitz, Frank, Hanseatisch modern. Texte zur Architektur und Stadtgesellschaft in Hamburg, mit einem Geleitwort von Ullrich Schwarz, Gebr.-Mann-Verlag, Hamburg 2019, 118 Seiten, 26 Farb- und 34 Schwarz-Weiß-Abbildungen, 13,5 × 20,5 cm, Broschur, ISBN 978-3-7861-2834-2, auch als E-Book (pdf) erhältlich (ISBN 978-3-7861-7506-3).

Hamburg, Staatsoper (Bild: Andreas Praefcke, CC BY SA 3.0, 2010)

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