Ihre ersten fotografischen Schritte machte die US-Amerikanerin Elizabeth “Lee” Miller in der glamourösen Modewelt: In den 1930er Jahren glückte ihr der seltene Sprung vom Model hinter die Kamera – u. a. für die Frauenzeitschrift “Vogue”. Aus der Künstlermuse des Surrealisten Man Ray wurde in Paris selbst eine bekannte Fotografin. Sie heiratete einen ägyptischen Geschäftsmann und zog mit ihm nach Kairo, um kurz darauf mit dem Surrealisten Roland Penrose in London zu leben.

Spätestens mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wählte Miller ein neues fotografisches Genre: Sie wurde zur Kriegsreporterin, dokumentierte die befreiten nationalsozialistischen Konzentrationslager Dachau und Buchenwald. Ihr Porträt in Hitlers Badewanne, aufgenommen von David E. Sherman am Tag von Hitlers Selbstmord, wurde zum Sinnbild jener Umbruchszeit. Nach diesen emotionalen Extremerfahrungen wandelte sich Miller im England der 1950er Jahre nochmals, nun zur Porträtistin – von einzelnen Urlaubern und nicht zuletzt Künstlern wie Picasso, Mirò oder Tapiès. Die Ausstellung “Lee Miller – Fotografin zwischen Krieg und Glamour” wagt erstmals einen chronologisch umfassenden Blick auf die künstlerische Formensprache hinter dieser filmreifen Biografie. Die Schau ist im Züricher Museum für Gestaltung noch zu sehen bis zum 3. Januar 2021. (kb, 2.9.20)

Lee Miller, WRNS probationer cleaning windows of training depot, England, 1944 (Bild: © Lee Miller Archives England 2020, alle Rechte vorbehalten, www.leemiller.co.uk)

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