Geht doch: Nachdem erst 2020 ein Spätwerk von Paul Schneider-Esleben in Düsseldorf abgerissen wurde, gibt es nun gute Nachrichten vom ehemaligen Commerzbank-Hochhaus. Das denkmalgeschützte Gebäude von 1962 beherbergt nach längerem Leerstand nun das Hotel “Ruby Luna” . Die Sanierung garantiert stylishes Retro-Residieren im “Lean Luxury Style” wie es die Ruby Group nennt. Das Gebäude am Rand der Altstadt sei “das hoch aufragende Zeugnis der ambitioniertesten aller Epochen – dem Aufbruch in den Weltraum. Das Design der Bar verkörpert den Optimismus und die Energie dieser Zeit. Sternendesigns, Raketen und Ufos treffen auf knallige Farbkleckse und glänzende Chrom-Akzente. Elegante Rundungen in den Wandpanelen spiegeln die ikonische Fassade des Gebäudes wider, während natürliche Materialien einen modernen Touch geben.” Zugegeben, es klingt arg ambitioniert, doch der Umbau durch HPP Architekten lässt in der Tat wenig (denkmalpflegerische) Wünsche offen. Fürs Abspielen der eigenen “intergalaktischen Playlists” ist jedes Zimmer mit einem Marshall-Verstärker ausgestattet und wer sich von der Muse geküsst fühlt, kann sich sogar eine E-Gitarre mieten …

Bis zur Einweihung des Frankfurter Commerzbank-Towers von Norman Foster 1997 war das Düsseldorfer Hochhaus der Deutschland-Hauptsitz der Commerzbank. Die zwölf Etagen des Hochhauses lagerte Paul Schneider-Esleben auf drei schalungsraue Sichtbetonscheiben. Mit dieser Art Brückenlösung wurde der Hochhaussockel zur Bühne für das Automobil: Sowohl die Tiefgaragenzufahrt als auch ein gläserner Pavillon mit dem ersten Drive-in-Bankschalter finden unterhalb des mit Alu-Paneelen verkleideten Hochhauses Platz. Den Drive-In-Schalter gibt´s leider schon lange nicht mehr, hier ist heute das Foyer. Nicht zuletzt wegen seiner besonders vollflächigen Vorhangfassade, einer der ersten ihrer Art in Deutschland, steht das Gebäude seit 1998 unter Denkmalschutz. (db, 30.8.21)

Düsseldorf, Ruby Luna (Bild: Ruby Group/Ralph Richter)

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