Als sich der großstädtische Verkehr um 1900 unter die Erde zurückzog, hatte die Moderne ihr neues Spielfeld gefunden. Die U-Bahn machte alle Umbrüche des letzten Jahrhunderts mit: vom Kaiserpavillon über das elektrifizierte Symbol des Wiederaufbaus bis zum postmodernen Stadtteilbahnhof. Das neue moderneREGIONAL-Sommer-Heft „Untergründig. Als die Moderne fahren lernte“ (Redaktion: M. Bredenbeck/K. Berkemann) folgt dem neuen alten Verkehrsmittel auf seinem Weg durch die Jahrzehnte.
In seinem Leitartikel blickt der Architekturkritiker Nikolaus Bernau auf die Geschichte der Metro. Für die Fachbeiträge waren die Autoren in ihren (Wahl-)Heimatstädten unterirdisch unterwegs: Martin Bredenbeck in Bonn, Verena Pfeiffer-Kloss in West-Berlin, Elisabeth und Lorenz Intichar in Wien, Julius Reinsberg in Moskau. Für das Porträt ging Sebastian Bank auf kermanische Spurensuche durch Essen und im Interview schwärmt die langjährige Kölner Dombaumeisterin Barabara Schock-Werner von den schönen Seiten des rheinischen Untergrunds.
Titelmotiv: Im Westen schnörkellose Modernität, im Osten – hier die Moskauer Metro-Station „Kievskaja“ – Prunk fürs Proletariat (Bild: Upload von Worldtraveller, GFDL oder CC BY SA 3.0)
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Inhalt
LEITARTIKEL: Das Prinzip Untergrund
Nikolaus Bernau schaut in die menschlichen Abgründe der letzten fast 150 Jahre U-Bahn-Geschichte.
FACHBEITRAG: Bonn, Stadtbahn
Martin Bredenbeck fährt durch die alte Bundeshaupstadt.
FACHBEITRAG: West-Berlin, U-Bahn
Verena Pfeiffer-Kloss reist von der Nachkriegs- in die Postmoderne – durch ausgewählte U-Bahnstationen im West-Berlin der Nachkriegsjahrzehnte.
FACHBEITRAG: Wien, Stadtbahn
Elisabeth und Lorenz Inticha über Tradition und Moderne der Wiener U-Bahn.
FACHBEITRAG: Moskau, Metro
Julius Reinsberg staunt über Prunk fürs Proletariat.
PORTRÄT: Essen, U-Bahn-Keramik
Sebastian Bank und die bunten Fliesen in der Ruhrmetropole.
INTERVIEW: Schock-Werner fährt U-Bahn
Die langjährige Kölner Dombaumeisterin schwärmt von der ästhetischen Seite der Kölner Unterwelt.