Blomberg, Feriendorf (Bilder: privat)
„Meine Erinnerungen an den Familienurlaub im August 1978 im Teutoburger Wald sind blass, was der Eigenart der westfälischen Landschaft wohl ebenso entspricht wie meinem damaligen Alter von sechs Jahren. Im Fotoalbum ist vermerkt: ‚Karin war leider 7 Tage krank‘. Demnach habe ich den halben Urlaub mit Wadenwickeln und Vorleseorgien verbracht. Die Feriensiedlung Blomberg wirkte auf mich als Kind nicht spektakulär. Sie war wohl für uns (nicht nur finanziell) die günstigste Lösung, da wir so immer andere Kinder zu Spielen fanden. Heute erscheinen mir die kleinen, über das Gelände verstreuten Bungalows reizvoll. Und sie dienen wieder als Heimat auf Zeit: Das Deutsche Erholungswerk hat die 1960 errichtete Anlage im Januar 2016 an die Kommune verpachtet, die hier Flüchtlingsfamilien unterbringt.“ (Karin Berkemann, * 1972, heute Theologin, Kunsthistorikerin und passionierte Städteurlauberin)
Feriendorf Blomberg (Bild: historische Postkarte, wohl frühe 1960er Jahre)
Familienurlaub im Sommer 1978 im westfälischen Feriendorf Blomberg (Bild: privat)
Familienurlaub im Sommer 1978 im westfälischen Feriendorf Blomberg (Bild/Titelmotiv: privat)
Wiederbesuch im westfälischen Blomberg, das heute von Flüchtlingen bewohnt wird (Foto: privat)
Wiederbesuch im westfälischen Blomberg, das heute von Flüchtlingen bewohnt wird (Foto: privat)
Wiederbesuch im westfälischen Blomberg, das heute von Flüchtlingen bewohnt wird (Foto: privat)
Wiederbesuch im westfälischen Blomberg, das heute von Flüchtlingen bewohnt wird (Foto: privat)
Wiederbesuch im westfälischen Blomberg, das heute von Flüchtlingen bewohnt wird (Foto: privat)
Literatur
Schack, Martin, Ein Haus auf Zeit. Bungalow-Feriendörfer der 1960er Jahre im Teutoburger Wald, Eggegebirge und Weserbergland, Detmold 2014, S. 24-25.
Diekmann, Sibylle, Die Ferienhaussiedlungen Schleswig-Holsteins. Eine siedlungs- und sozialgeographische Studie (Schriften des Geographischen Instituts der Universität Kiel XXI, 3), Kiel 1963, S. 160, 176.
Feriendorf Blomberg, in: Die Zeit 1. April 1960.
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Inhalt
ESSAY: Heimat Beton
Martin Bredenbeck, * 1977, (Kunst-)Historiker, kehrt heim zum Mülheimer Pfarrerbungalow seiner Familie – und sinniert grundsätzlich über Beton und Heimat.
Gundernhausen: „Auf dem Balkon“
Tobias Wolf, * 1979, Bezirkskonservator, blickt für mR noch einmal vom Wohnhaus seiner Kindheit in einer Neubausiedlung der Nachkriegszeit bei Darmstadt.
Gera-Lusan: „Die Birkenstraße blieb“
Christoph Liepach, * 1990, Grafiker/Kunstpädagoge, sucht das Plattenbauviertel seiner Kindheit auf.
Saarbrücken: „Blütenbote im Museum“
Julius Reinsberg, * 1986, Historiker, ging im Archäologischen Institut auf Spurensuche – und fand den Ort seiner ersten Erfahrungen in der Schauspielerei.
Berlin: „Der kleine Stadtbummler“
Denis Barthel, * 1970, Architekturfotograf, machte seine ersten Gehversuche in der Architekturmoderne mit einem Kinderbuch – und mit was für einem!
Wiesbaden: „Schuhkauf mit Rutsche“
Daniel Bartetzko, * 1969, Journalist, findet den Höhepunkt seines damaligen Einkaufsbummels wieder – und hat wieder genauso viel Spaß daran.
Blomberg: „Sieben Tage urlaubskrank“
Karin Berkemann, * 1972, Theologin/Kunsthistorikerin, quälte sich einst liegend durch den Urlaub. Jetzt wohnen Flüchtlinge im westfälischen Feriendörfchen.
Garbsen: Ein Stadtteil fotografiert sich!
Aus einer Plattenbausiedlung bei Hannover: Bewohner stellen historische Fotografien an den heutigen Orten nach.
Foto-Wettbewerb: Alle Gewinner!
Die preisgekrönten Einsendungen unserer Leser!
Foto-Wettbewerb: Außer Konkurrenz!
Einfach zu charmant zum verstecken: Einsendungen auf unseren Foto-Wettbewerb „Generation Beton“, die wir Ihnen nicht vorenthalten können.