Der Neustädter Markt ist ein Fall für die Denkmalpflege: Die heutige Fassung der geschichtsträchtigen Dresdener Platzanlage stammt aus den späten 1970er Jahren. Damals lag die städtebauliche Planung in den Händen von Heinz Michalk, Kurt W. Leucht, Konrad Lässig und Günther Grünberg. Für die architektonischen Entwürfe zeichneten Siegmar Schreiber, Wolfgang Schumann sowie Erich Kuphal und Kollektiv (WBS 70 Dresden) verantwortlich, um nur einige der Beteiligten zu nennen. Seit 2019 steht bereits die Brunnengruppe des Künstlers Friedrich Kracht unter Schutz, ebenso der nahe 1980er-Jahre-Anbau des Hotels Bellevue – und ginge es nach den Ostmodernisten, würde der Schutz bald auf die gesamte Platzanlage ausgedehnt.

Der Sieger eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs, der Entwurf von Bernd Albers und Günther Vogt, orientierte sich 2019 am Zustand vor 1945. Von politischer Seite wurde eine Neubebauung jedoch vorerst zurückgestellt. Stattdessen wirbt die Initiative Neustädter Freiheit für eine Inwertsetzung der ostmodernen Anlage. Die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden wiederum favorisiert weiter die Grundrichtung des Wettbewerbssiegers, eine Rückbesinnung auf die Vorkriegsgestaltung. Heute, am 30. Oktober 2020, diskutiert die Gesellschaft mit einer Tagung über “Geschichte, Gegenwart und Zukunft” der Platzanlage. Man kann den Beiträgen zwischen 13 und 19 Uhr im Livestream folgen – oder vor Ort gleich beim WBS 70-Jubiläum “Kunst.off Plattenbau” vorbeischauen. (30.10.20)

Dresden, Neustädter Markt, 1987 (Bild: Netsrak, CC BY SA 3.0)

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