mit historische Bildern und einem Text nach einem Vortrag von Helge Pitz (20/1)
Inzwischen bin ich 83 Jahre alt und habe auch noch ein paar Kinder. Der Einsteinturm ist eines davon. Er ist etwas Besonderes, denn er folgt seit 1924 seiner ursprünglichen Bestimmung: die Relativitätstheorie praktisch nachzuweisen. Doch die Verbindung von Stahlbeton, Mauerwerk und Spritzputz macht diese gebaute Plastik seit fast hundert Jahren zum Patienten. Schon kurz nach der Einweihung traten erste Schäden auf – eigentlich ist der ganze Turm ein gebauter Schaden. Und ein Kunstwerk. Doch bevor wir mit unserem Büro einen Plan für die Sanierung aufstellten, haben wir auf einer gründlichen bauhistorischen Untersuchung bestanden. Deshalb lohnt ein Bilder-Rundgang durch die Geschichte des Einsteinturms.
Die populär-wissenschaftliche Zeitschrift “Koralle” zeigte den Einsteinturm 1926 als Titelmotiv (Bild/TItelmotiv: historische Abbildung)
Gestaltet vom Architekten Erich Mendelssohn, begleitet vom Astrophysiker Erwin Finlay Freundlich, benannt nach einem Nobelpreisträger, wurde der Einsteinturm 1924 eröffnet (Bild: historische Blaupause)
Erste Überlegungen wurden ab 1910 ausgetauscht, 1927/28 erfolgte die erste Sanierung (Bilder: links: Briefwechsel Mendelsohn-Freundlich; rechts: Bundesarchiv Bild 146-1978-069-15A, CC BY SA 3.0)
Jugendstil, Expressionismus oder doch eine Inkunabel der Klassischen Moderne? (Bild: Jean-Pierre Dalbéra, CC BY 2.0, 2013)
Der Einsteinturm, der im Inneren ein Teleskop birgt, dient als Sonnenobservatorium (Bild: Jean-Pierre Dalbéra, CC BY 2.0, 2013)
Alle fünf bis zehn Jahre stieß die Baukonstruktion technisch an ihre Grenzen: Spannungsrisse, Wasserschäden und Putzabplatzungen (Bild: Schadensbilder, 1990er Jahre, Büro Pitz & Hoh)
Mitte der 1990er Jahre wurde der Turm von Gerüsten umgeben: für Untersuchungen und zum Austrocknen durchnässter Stellen (Bild: 1990er Jahre, Büro Pitz & Hoh)
Bis 1999 wurde der Einsteinturm – unter Wahrung von so viel Originalsubstanz wie möglich – renoviert. Künftig soll ein Pflegeplan Abhilfe schaffen (Bild: Coenen, CC BY SA 3.0)
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Inhalt
LEITARTIKEL: Über das Neue Bauen hinaus
Thomas Danzl und Andreas Putz über Behutsamkeit.
FACHBEITRAG: Das Maschinenlaboratorium der ETH Zürich
Theresia Gürtler-Berger über einen innerstädtischen Koloss.
FACHBEITRAG: Das Bauhaus-Gebäude in Dessau
Monika Markgraf über eine Serie von Restaurierungen.
FACHBEITRAG: Das Arbeitsamt in Dessau
Berthold Burkhardt über ein Ufo der Bauhaus-Ära.
FACHBEITRAG: Die Meisterhäuser von Dessau
Winfried Brenne über Diskussionen um die Inkunabeln.
PORTRÄT: Haus Schminke in Löbau
Felix Wellnitz über ein Behaglichkeitsfeld.
INTERVIEW: Gefühltes Denkmal “Haus am Dom”
Zur Sanierung des Hauses am Dom, Frankfurt.
FOTOSTRECKE: Der Einsteinturm in Potsdam
Helge Pitz blättert sich durch die Baugeschichte.