(deutsche Zusammenfassung, hier gehts zum englischen Beitrag) (Heft 15/1)
Elkins Park, Beth Sholom, Synagoge (Bild/Titelmotiv: Smallbones, CC0 1.0)
Gibt es das, jüdische Architektur? Kann man jüdische Identität – wortwörtlich genommen – bauen? Edward van Voolen beantwortet diese Fragen in seinem Beitrag mit einem klaren „Ja!“. Denn in der Geschichte der jüdischen Diaspora sei die Entscheidung zum Bauen immer auch eine Entscheidung zum Bleiben gewesen. Mit Blick auf die letzten 100 Jahre sieht van Voolen eine Renaissance – im Synagogen- und Museumsbau, in den USA, in Israel und in Deutschland. Gerade in den letzten Jahren verwirklichten renommierte Architekten an prominenten Standorten vielbeachtete Leitbauten der Moderne. Vielleicht, so schließt van Voolen, trifft die im Judentum tief verankerte Suche nach Identität und Spiritualität einfach den Nerv unserer Zeit.
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Inhalt
LEITARTIKEL: Jewish Architecture!
Edward van Voolen fragt, was Jüdisches Bauen heute ausmacht – von den neuen Synagogen und Museen weltweit schaut er zurück auf die Anfänge der Moderne.
FACHBEITRAG: Erfurts Neue Synagoge
Julius Reinsberg über die einzige moderne DDR-Synagoge – und wie die DDR-Regierung langsam die jüdischen Opfern des Nationalsozialismus vergaß.
FACHBEITRAG: Neues Bauen in Israel
Alexandra Klei weiß, wie die Moderne nach Israel kam: Nicht nur die europäische Avantgarde, sondern auch das mediterrane Umfeld prägten den neuen Stil.
FACHBEITRAG: Helmut Goldschmidt
Ulrich Knufinke zu einem der produktivsten Synagogenbauer der deutschen Nachkriegsmoderne: Godschmidt arbeitete in Dortmund, Köln, Bonn, Münster, …
FACHBEITRAG: Palästina fast-modern
Karin Berkemann zu Missionsdörfern und Orientkulissen im Heiligen Land, das mit dem Ersten Weltkrieg schüchtern zum Sprung in die Moderne ansetzt.
PORTRÄT: Geometry in the Negev Desert
Rudolf Klein rechnet nach, was Zvi Hecker 1970 aus Beton mitten in die Negev-Wüste stellte: die skulpturale Synagoge im israelischen Militär-Lager.
INTERVIEW: Hannover – Kirche wird Synagoge
Die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, die Pastorin der evangelischen Gemeinde und Ulrich Knufinke sprechen über die Gründe und die Folgen der Umnutzung.