In Wahlkampfzeiten sind gute Wortspiele selten, aber bei ProPeller, streng genommen ProPellerhaus, ist drin, was draufsteht: Hier kümmert sich eine Initiative um die Wertschätzung der nachkriegsmodernen Form des Wiederaufbaus in Nürnberg, speziell um das Pellerhauses. Dabei handelt es sich um den 1957 fertiggestellten Archiv- und Bibliotheksbau von Fritz und Walter Mayer, besser bekannt als Wiederaufbau des Pellerhauses (Jakob Wolff der Ältere, 1605). Dessen kriegszerstörte Renaissancegestalt wurde nicht, wie in Nürnberg an anderer Stelle geübt, in historischer Anmutung wiederhergestellt, sondern eine eigenständige moderne Interpretation gefunden. Diese erhielt inzwischen den Rang als Denkmal nationaler Bedeutung. Bis 2012 diente der Bau als Stadtbücherei, aktuell ist die Sanierung und Nutzung als “Haus des Spiels” beantragt und in Vorbereitung. Andere Ideen verfolgen Rekonstruktionsfreund:innen, die bereits eine Wiederherstellung des Innenhofs realisieren konnten.

Da weitreichendere Renaissance-Rückbauten für das Peller-Haus nun vom Tisch sind, richtet sich der Blick der aktuell auf das freiliegende Nachbargrundstück. Hier soll für das Haus des Spiels das notwendige Treppenhaus angefügt werden, der Rest könnte etwa als “Pocket-Park” als Grünfläche dem Quartier zugutekommen. Diese Chance solle man doch lieber ergreifen, so die Rekonstruktivist:innen, um gleich das ganz ehemals angrenzende Haus (das sogenannte Schwarze Pellerhaus) in seiner Renaissance-Gestalt wiederherzustellen. In der Veranstaltung “Zukunft Egidienberg” soll jene Frage am 27. September 2021 ab 18.30 Uhr in Nürnberg in der Aula Johannes-Scharrer-Gymnasium (Tetzelgasse 20 90403 Nürnberg) öffentlich diskutiert werden (zu den genauen Teilnahmebedingungen bitte online informieren und am besten online vorher anmelden). Die Veranstalterin, die Initiative ProPellerhaus, versteht den Termin auch als “Faktencheck” für das am 4. Oktober 2021 von der Stadt Nürnberg geplante öffentliche Hearing in der Egidienkirche zum Thema. Es diskutieren vor und mit dem Publikum Karin Berkemann (Kunsthistorikerin, moderneREGIONAL) und Ira Mazzoni (freie Journalistin). (db, 24.9.21)

Nürnberg, Pellerhaus, 2018 (Bild: Jawodae, CC BY SA 4.0)

Nürnberg, Pellerhaus, oben 2004 vor der Renaissance-Rekonstruktion (Bild: keichwa, GFDL oder CC BY SA 3.0) unten 2018 bei/nach der Wiederherstellung des Innenhofs (Bild: Jawodae, CC BY SA 4.0)

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